Kein Land für alte Männer

Ok, das Live-blogging von mir war heuer nicht so konsequent und eher Stichwortartig, aber ich hatte mich in den Skype-Chat mit C. zurückgezogen. Beiderseits des Atlantiks haben wir so über die Stars und Sternchen geplaudert.

Mein Fazit der Oscarnacht:

Es mag daran liegen dass ich älter werde, aber ich habe das Gefühl dass in den Neunzigern einfach größere Momente zu sehen waren. Die Shows werden immer ärmer an Highlights und wirken glatter. Zwar fand ich es dieses Jahr nicht ganz so schlimm wie letztes Jahr, aber es war Meilenweit von den Verleihungen entfernt als noch Billy Crystal moderierte. Jon Stewart war gut und witzig, aber das Rahmenprogramm wirkte sehr dürftig. Und mir kann keiner erzählen, dass es am kurzfristigen Ende des Streiks lag. So eine Show wird sicher nicht erst in den letzten zwei Wochen geplant.

Trends die wir ausgemacht haben:

  • Vorherrschende Farbe bei den Frauen war Rot.
  • Fahrstuhlmusik muss in Hollywood sehr hip sein, anders waren die schwachen Songs nicht zu erklären
  • Schwanger, Schwanger, Schwanger
  • Männer tragen Alt-Hippie-Langhaar-Frisuren

Ich glaubte noch den Trend zu entdecken, dass viele weibliche Stars ein wenig nach „gefangen im falschen Körper“ aussahen (und Daniel Day-Lewis hatte auch was weibliches), C. widersprach mir da aber und führte diese Beobachtung auf Übermüdung zurück.

Interessant finde ich auch immer wieder, wie groß doch die Anzahl der Hollywoodgrößen ist. Mir fallen immer ein paar Dutzend ein die ich gerne gesehen hätte, die aber in dem Jahr nicht dabei sind aus Mangel an nominierten Filmen. Dies ist evtl. auch ein Grund warum ich die Verleihung fade fand: Kein Ethan, Edward, Jake, Denzel, Sean, Tim, Ang, Mark, Jude, Matt, Gael. Keine Barbra, Emma, Juliette, Jodie, Judy, Whoopie, Gwyneth, Julia, Susan. To name a few.

Was mir auch so ein bisschen fehlte war, dass man die Gelegenheit der 80. Verleihung mal hätte nutzen können um auf bedeutende Filme hinzuweisen die vom Oscar übergangen wurden. Ein Zusammenschnitt der „how could this happen?“-Momente hätte mir gut gefallen.

Interessant war auch die Beobachtung, dass ich hier in Europa trotz Verzögerung durch die Satellitenübertragung immer ein paar Sekunden früher den Gewinner wusste, als C. in Ft. Lauderdale. Hätte nicht gedacht dass Nippelgate immernoch so eine Auswirkung hat.

Über die Filme und die Berechtigung der Gewinner kann ich mir noch kein Urteil bilden. Da müssen jetzt ein paar Abende Kino her.

Ein Gedanke zu „Kein Land für alte Männer

  1. Ich hätte mir das auch gerne angeschaut, aber leider musste ich heute um sechs raus und hab‘ nen Riesenberg Arbeit, da war nichts mit durchmachen. Mal sehen ob ich heute irgendwo die Highlights zu sehen krieg. Die Siegerfilme habe allerdings sowieso alle noch nicht gesehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.