Geldgeschenke

gouloise

Bestechung und Diebstahl sind Vettern ersten Grades.
Aus England

So ganz kann ich die plötzliche Aufregung über die Spenden der Hoteliers an die F.D.P. nicht verstehen. Nicht das wir uns falsch verstehen: Ich verabscheue diese Klientelpolitik aufs Äußerste und kann den Tag kaum erwarten wo diese Partei wieder aus der Regierung fliegt. Aber wieso erzeugt dieses Thema erst jetzt einen Aufschrei?
So mau der Bundestagswahlkampf war, so deutlich war die Richtung der F.D.P. . Eindeutiger als Lobbyistenpartei konnte man sich doch kaum darstellen. Man musste doch mit geschlossenen Augen durch die Welt gehen, um nicht zu erkennen dass die „Liberalen“ sich ihre Stimmen indirekt erkauft haben.

Erschreckend ist doch nicht die Tatsache dass sie sich die Stimmen mit Steuergeldern erkauft haben (die eingesparten Steuergelder der Hoteliers, die als Spendenvorauszahlung auf den Konten von F.D.P. und CSU gelandet sind), sondern dass trotz dieses offensichtlichen „Wahlversprechens“ so viele Leute ihr Kreuz an der Stelle gemacht haben. So blind konnte man doch nicht sein.
Schon allein die Idee genau das Sammelbecken der Finanzjonglierer, welche uns die Wirtschaftskrise erst eingebrockt haben, zu wählen ist unverständlich. Man nennt so etwas landläufig: „Den Bock zum Gärtner machen“. Sich also jetzt darüber aufzuregen, dass der Bock den letzten Rest der Botanik auch noch vernichtet um dann auch noch zynisch einen Haufen auf das verödete Beet zu setzen, zeugt von unendlicher Naivität.

Wer es immer noch nicht verstanden hat: Von liberaler Politik ist die F.D.P. mittlerweile genau so weit entfernt wie Wladiwostok vom Bodensee. Und das ist sie nicht erst seit sie an der Regierung sitzt. Das ist nicht mehr die F.D.P einer Hamm-Brücher oder eines Gerhart Baums, da sitzen Leute wie Westerwelle oder Rösler. Letzterer darf gerade (was auch bereits vorher abzusehen war) unser Gesundheitssystem an die Lobbyisten verhökern und an die Wand fahren. Bin mal gespannt wann die Masse davon Wind bekommt und sich plötzlich verraten und verkauft vorkommt.

Naja, wie heißt es so schön: „Nur dumme Schweine wählen sich ihren Schlachter selber.“

Übrigens: Das Erschreckendste ist nicht einmal dass die F.D.P. käuflich ist, sondern der niedrige Preis! Etwas mehr als eine Millionen für Milliarden an Steuereinsparungen? Wo liegt da die Verhältnismäßigkeit?

2 Gedanken zu „Geldgeschenke&8220;

  1. Ah, welch ein Thema. Meine persönliche Einstellung zur FDP kennst du ja. Und wahrscheinlich kann sie sich jeder andere auch denken.

    Das Thema im Allgemeinen finde ich allerdings sehr interessant: Menschliches „Ankreuzverhalten“ bei Wahlen. Es ist doch wohl so, das wir zu einfach gestrickt sind und gerne oppositionell wählen (also die Masse).
    Die guten alten Zeiten, in denen wir auf der Straße für unser Recht und mehr Gerechtigkeit oder gegen irgendetwas, was den Bürgern nicht passt, gekämpft haben…sie sind leider vorbei.
    Mehr kann ich nicht schreiben; leider keine Zeit. Muss in den Keller und die Transparente zu Ende beschriften 🙂

  2. Das Ankreuzverhalten bei Wahlen wäre durchaus einen eigenen Eintrag wert. Wobei ich nicht glaube dass es ein Manko unserer Zeit ist, sondern dass bereits seit Menschengedenken eher gegen etwas gestimmt wurde als für einen bestimmten Kandidaten, eine Partei oder ein Parteiprogramm. Das Wesen des Menschen verfährt (in der Masse) eher nach dem Credo das Kind erst in den Brunnen fallen zu lassen, um dann den vermeintlichen Retter zu holen (in dem Fall die Opposition zu wählen). Das aber diesmal die Verursacher des Disasters sich in der Opposition sammeln um dann als Retter aufzutreten ist der größte Treppenwitz deutscher Politik.

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