Ein Orkan zieht über Deutschland hinweg. Nicht der Erste, und auch nicht der Stärkste. Trotzdem wird er zum Medienspektakel aufgeputscht als gäbe es kein Morgen. Langsam ist kaum noch zu ertragen wie jede Wettererscheinung in den Medien breitgetreten wird. Zu kalt, zu trocken, zu naß, zu heiß. Mega-, Super-, Jahrhundert-, Jahrtausend-, -flut, -sturm, -hitze, -kälte. Bla, bla, bla. Der Gipfel der Berichterstattungen sind jedoch die Außenreporter. Während der Bevölkerung empfohlen wird sich nicht im Freien zu bewegen, sieht man auf allen Kanälen irgendwelche Außenreporter den Sturm trotzen. Bitte, was soll das? Wo steckt da der inhaltliche Mehrwert? Vermutlich wartet man darauf dass die Reporter ernsthafte Schäden nehmen, nur um die Gewalt des Sturms noch zu verdeutlichen.
Diese ganze Wetter-Katastrophen-Reportagen zeigen deutlich den Niedergang des Journalismus. Randnotizen (und nichts anderes wäre der Orkan vor ein paar Jahrzehnten gewesen) werden Schlagzeilen, und Politik wird zur Randnotiz. Das Übel sind nicht die verblödeten Fernsehzuseher, sondern die Vielzahl schlechter Journalisten. Wenn den Reportern und Moderatoren das Wort „Analyse“ nichts mehr sagt, und die eigene Berühmtheit vor den Nachrichten Vorrang hat, dann sind auch fliegende Kachelmänner normal.