Gesellschaftsessen

Man muß die Suppe kosten, bevor man sie lobt.
Sprichwort

Letzte Woche habe ich ja einen Ausflug in die Schweizer Kinokunst gewagt. Einen Bericht dazu gibt es bei meinem Begleiter.
Gestern war dann auch wieder französischsprachiges Kino auf dem Programm: „Le code a changé“ (Affären a la Carte).

Der Trailer versprach eine wortreiche Komödie im Stile von „Willkommen bei den Schti’s“. Das war aber eher Marketing um auf der Erfolgswelle mitreiten zu können.
Kurz zusammengefasst erzählt der Film die Geschichte einer Gruppe von Menschen die sich zu einem Essen trifft. Die verschiedenen Charaktere haben unterschiedliche Beziehungen zueinander, aus denen sich im Prinzip auch schon die ganze Handlung ergibt. Um den Geschichten einen Entwicklungszeitraum zu bieten, wird das Essen ein Jahr später wiederholt, und die Handlung springt zwischen den beiden Tagen des 21. Juni hin und her.
Die Vorstellung der Charaktere, und die sich daraus ergebenden Konstellationen unter ihnen, erspare ich mir an dieser Stelle.
Die Handlung des Films ist auch sein größtes Problem, denn irgendwie ist dies alles schon einmal da gewesen. Ein Essen unter Freunden und Bekannten diente leider schon zu oft als Kulisse. Und auch wenn hier nicht viel falsch gemacht wird, so kommt einem leider trotzdem alles bereits bekannt vor. Es ergibt sich ein gefälliger Film, der nett anzuschauen ist, und der zu unterhalten weiß. Allerdings ist er auch nur so unterhaltsam wie ein Essen in großer Runde. Es fehlt ihm häufig die Tiefe, die Motivation und ein Grundthema. Dabei sind die weiteren Zutaten des Filmgerichts durchaus gefällig. Die Schauspieler liefern gute Arbeit ab und auch die Dialoge sind recht pointiert. Dies verhindert auch das es eine all zu fade Kost wird. Dennoch wird den einzelnen Geschichten zu wenig Raum geboten, besonders deutlich wird dies bei der Person der krebskranken Flamencotänzerin.

Insgesamt kann man sagen, dass es ein gutes Essen war, aber dem es an kulinarischen Höhepunkten mangelte. Ein paar Szenen zeigen Ansätze zu höherem, vermögen aber den Film nicht zu einem herausragenden Ereignis zu heben. Wie sagte meine Begleitung so passend: „Die letzten Filme haben unsere Ansprüche hochgeschraubt“

6 von 10 Punkten

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